Die Accelerated Experiential Dynamic Psychotherapy (AEDP)wurde von Frau Dr. Diana Fosha, Autorin von The Transforming Power of Affect (Basic Books, 2000), entwickelt. Sie wurzelt und nimmt Anklang in vielen Fachgebieten, unter anderem in der Bindungstheorie, der affektiven Neurowissenschaft, körperbezogenen Ansätzen und Transformationsstudien.
Um den Ethos der AEDP mit einem Satz zusammen zu fassen: Wir versuchen, unseren Patienten, wie auch uns selbst, dabei zu helfen, an den Schwachstellen stärker zu werden. Indem wir mit den Themen Trauma, Verlust und den schmerzhaften Konsequenzen angesichts der Grenzen zwischenmenschlicher Beziehungen umgehen, dringen wir an Orte vor, die immer Stärke bargen und niemals zerstört wurden.
Krisen und Leid schaffen die Chance, ungeahnte Kapazitäten freizusetzen, die andernfalls womöglich unerkannt und unerschlossen weiter schlummerten. In der AEDP als therapeutischem Ansatz geht es darum, diese Möglichkeiten optimal zu nutzen. Der Schlüssel hierzu ist, die therapeutische Beziehung als eine feste, sichere Basis zu schaffen.
Durch die eingehende Verarbeitung von schwierigen emotionellen und beziehungstechnischen Erfahrungen, begünstigt der Therapeut neue, heilende Erfahrungen für den Patienten.
Die AEDP ist heilungsorientiert (nicht psychopathologisch basiert)
Alle Menschen teilen, getrieben vom tiefen Verlangen nach Aufmerksamkeit und Anerkennung, das fundamental menschliche Bedürfnis nach Bindung. Sobald wir uns sicher fühlen, senken wir unsere inneren Schutzbarrieren, wodurch unsere angeborene Fähigkeit zu wachsen, uns zusätzliche Heilung ermöglicht.
Grundlegende Veränderung schliesst die Aktivierung des natürlichen, affektiven Änderungsprozesses mit ein. Ziel der AEDP ist es, diese angeborenen Heilungstendenzen freizusetzen, den positiven Anzeichen dieser natürlichen, adaptiven Veränderungen zu folgen und ihr Potential zur Heilung zu nutzen, alles im Kontext der therapeutischen Beziehung.
Die AEDP baut auf Transformation und positive Core Affects
Die viszerale Wahrnehmung von Core Affects im hier-und-jetzt der Patient-Therapeut-Beziehung ist das zentrale Mittel der Veränderung in der AEDP. Core Affects sind hochvernetzte, adaptive Erfahrungen. Einmal aktiviert, von Moment zu Moment nachvollzogen und vollständig aufgearbeitet, greifen sie auf innere Ressourcen zu und aktivieren zusätzliche Widerstandskraft. Die Erfahrung der Transformation des Selbst, besonders im Kontext der heilenden Beziehung, prägt den affektiven Veränderungsprozess.
AEDP-Therapeuten schaffen die für Transformance nötigen Bedingungen
Der AEDP-Therapeut erleichtert und entwickelt eine von sicherer Bindung geprägte Patient-Therapeut-Beziehung. Solch eine Beziehung ist dyadisch, äusserst empathisch, bestätigend, affektregulierend, einvernehmlich und emotional.
Was ist Transformance?
Transformance ist in der AEDP der Begriff für die umfassende, motivierende Kraft, die nach maximaler Heilung, Vitalität, Authentizität und echter Bindung in jedem Menschen strebt.
Die AEDP heilt die Unerträglichkeit des Alleinseins
Dyadische Affektregulierung ist der Weg, um der Unerträglichkeit des Alleinseins Herr zu werden. Die therapeutische Beziehung liefert hier die Basis, von der aus Angst, Scham und Leid geteilt und somit dyadisch reguliert, eine Erforschung tiefer, schmerzvoller, emotionaler Erfahrungen riskiert werden kann.
A fundamental tenet of AEDP is
that the patient is never alone
with overwhelming emotional experiences.
—Diana Fosha
So liefert die AEDP Möglichkeiten für neue, korrektiv emotionale Erfahrungen. Diese experimentelle Methode ermöglicht dem Patienten eine Erfahrung, in welche der Körper durch momentweise Schwankungen in der emotionellen Erfahrung von Patient, Therapeut und dyadischer Beziehung involviert sein muss.
Die Erfahrung von Verbesserung fühlt sich gut an
Positive, auf einander eingestimmte, dyadische Beziehungen haben sich als massgebend für gesunde, sichere Bindungen erwiesen und stehen in Beziehung zu neurochemischen Systemen, verantwortlich für optimales Hirnwachstum. Sowohl positive Core Affects als auch Interaktionen sind Bestandteil und fest vernetzte Marker der Heilung. Die AEDP wird von diesen momentweisen Signalen geleitet, es ist ihr Ziel, das Auftauchen derselben zu fördern.
Zentral für die AEDP ist der Metaprozess
Fokussierung auf die Erfahrung von Veränderung ist die Transformation in und von Erfahrung. Die Bekräftigung und Erforschung dieser Veränderungen führt zu einer Kaskade von Transformationen mit charakteristischen, somatisch affektiven Markern, welche ausnahmslos positiv sind.
AEDP: ein aufstrebendes Modell im fortlaufenden Dialog
Die AEDP teilt als ausgleichendes Rahmenwerk verschiedene grundlegende Annahmen und Resonanzen mit angrenzenden Fachgebieten und den Werken vieler verschiedener Autoren. Dies sind einige der Ansätze, mit denen die AEDP konvergiert:
- Emotion Theory
- Affektive Neurowissenschaft
- Bindungstheorie
- Entwicklungsstudien dyadischer Interaktion
- Traumaforschung
- Körperorientierte Behandlung
- Andere experimentale Therapien
- Andere bindungs- und gefühlsorientierte Therapien
- Existenziell integrative Therapien
- Beziehungs- und entwicklungsgeprägte, analytische Traditionen, besonders trauma- oder transformationsorientierte
- Dynamische Kurzzeittherapien
Transformationsforschung, breit definiert, um verschiedene Traditionen von Ost und West einzuschliessen.
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